Im Wald gibt es kaum noch Schäden

(Badische Zeitung vom 23.9.2017) Im Jahr 2008 hat sich die Arbeitsgemeinschaft Rotwild im Südschwarzwald zum ersten Mal getroffen. Damals diskutierten Jäger, Vertreter der Forstverwaltung, der Wald- und Landwirtschaft, des Tourismus und des Tier- und Naturschutzes über die Schäden, die auf Grund eines hohen Wildbestandes verhältnismäßig hoch waren. Neun Jahre später hat man nun eine erste Bilanz gezogen: Aus der Sicht des Vorsitzenden Thomas Kaiser habe die AG gute Arbeit geleistet und man habe erreicht, dass jeder im Interesse des Rotwildes denke. „Wir sind mit der Waldbewirtschaftung auf einem guten Weg“, sagte er weiter, „und, was sich bei der Arbeit positiv ausgewirkt hat, ist, dass wir bei unserem Vorgehen die Öffentlichkeitsarbeit nicht vergaßen.“ So wurden Hirschbrunftwanderungen und Wildbeobachtungsstationen eingerichtet und die Rothirschtage, wodurch man weit bekannt wurde.

Wildökologe Rudi Suchant stellte dar, dass die Bewertung der objektiven Grundlagen über Rotwild, Menschen und Lebensraum zu Konzeptionsentwürfen geführt haben, über die in der AG abgestimmt und deren Entscheidungen umgesetzt wurden. Nun sei man bei der Erfolgskontrolle. Wurde das, über was man damals diskutierte, bewältigt? Gelang das wichtigste Ziel, die Nutzungsansprüche der Menschen mit den Bedürfnissen des Rotwildes abzustimmen? Zentraler Diskussionspunkt sei immer die Wilddichte, erläuterte Suchant. Der zweite Punkt sei das Vorhaben, Schälschäden zu vermeiden. Es gehe aber auch um die Bejagungsmethoden oder wie das Raum-Zeitverhalten vom Wild durch den Tourismus beeinflusst wird. „Wenn dann noch das Rotwild erlebbar gemacht werden soll, ist alles ziemlich komplex“.

Über Interviews habe man erfahren, ob die festgelegten Ziele erreicht wurden. Dazu seien 44 Personen aus den verschiedenen Gruppierungen befragt worden. Man habe fast keine Wildschäden mehr und nach Meinung einiger Befragten sei der Rotwildbestand ausreichend reduziert worden. Die Rotwildkonzeption sei, so Suchant, auf einem guten Weg, aber es gebe Bedarf an einer Weiterentwicklung.

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