Ansprechseminar auf Gut Klepelshagen

Das korrekte Ansprechen des Rotwildes ist die Grundlage für eine tierschutzgerechte Jagd. In einem Ansprechseminar der Zeitschrift „Wild und Hund“ gibt der renommierte Fachbuchautor und Rotwildexperte Burkhard Stöcker sein Wissen an die Teilnehmer weiter. Das Seminar findet auf den Flächen von Gut Klepelshagen der Deutschen Wildtier Stiftung statt.

Referent: Burkhard Stöcker

Termin: 11.10. bis 13.10.2019

Ort: 17335 Strasburg (Uckermark) (Mecklenburg-Vorpommern)

Die Teilnehmer beobachten von geräumigen Großkanzeln aus während dreier Ansitze tagaktives Rotwild in der „toskanischen“ Landschaft Vorpommerns und machen sich mit den äußerlichen Merkmalen und Verhaltensweisen aller in Anblick kommenden Altersklassen vertraut. Am Samstag zwischen dem Morgen- und dem Abend-Ansitz beschäftigen sie sich in mehreren Seminareinheiten mit folgenden Themen:

  • Altersansprache am lebenden Wild“ Vertiefen und Ergänzen aller Dinge, die während der drei Ansitze im Freiland beobachtet wurden.
  • Altersansprache am erlegten Wild: Anhand der verschiedensten Unterkiefer werden wesentliche Merkmale der Altersgruppen von Hirschen und Kahlwild vorgestellt.
  • Rotwildjagd heute: Was muß ich wissen um Rotwild effektiv, störungsarm und erlebnisreich zu bejagen?
  • Rotwild zwischen Ökonomie und Ökologie: Wieviel Wild ist unter welchen Umständen landeskulturell tragbar? Welche Rolle spielt Rotwild in heimischen Ökosystemen?

Am Sonntagvormittag besuchen Sie die Geweihsammlung im Forstamt Rothemühl – eine der umfangreichsten Abwurfstangensammlungen Deutschlands. Sie werden nach dem Seminar weder ein Rotwildpapst sein, noch ein erfahrener Rotwildjäger – aber sie werden das Rüstzeug mit auf den Weg bekommen beides zu werden!

Das Seminar findet in der Zusammenarbeit mit der “Deutschen Wildtier-Stiftung” und der Stiftung “Wald und Wild Mecklenburg-Vorpommern” statt. Zusätzlich wird es einen Kurzvortrag mit dem Thema “Tierschutz bei der Rotwildjagd – ermöglichen natürlicher Verhaltensweisen” geben.

Weitere Informationen zum Ansprechseminar finden Sie hier.

NABU diskutiert zum Rotwild im Erzgebirge

(Freie Presse vom 9.5.2019) Seit mittlerweile fünf Jahren tobt im Erzgebirge ein Streit um die Rotwildjagd: Die Kontrahenten sind die Rotwildhegegemeinschaft Erzgebirge auf der einen und der Staatsbetrieb Sachsenforst auf der anderen Seite. Die einen fordern einen tierschutzgerechten Umgang mit dem Rotwild in Sachsen und ein staatlich gestütztes Rotwildmanagement mit Wildruhezonen, in denen nicht gejagt wird. Die anderen, der Staatsbetrieb Sachsenforst, wollen den Wald widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel machen und investieren dafür mehr als 140 Millionen Euro in den Waldumbau, der durch überhöhte Wildbestände gefährdet sei. Nun hat sich der örtliche Kreisverband des NABUs eingeschaltet, um die Möglichkeiten zu einem besseren Miteinander von Wald und Wild zu dikutieren. In Schneeberg wurde über die Zukunft der Artenvielfalt im Erzgebirge diskutiert. Referent Wilhelm Bode pointierte: „Das Rotwild ist eine arme Sau.“ Das Rotwild sei ein Gefangener im Wald. Dort lebe es aufgrund der intensiven Bejagung in ständiger Todesangst. Die Lösung für einen artgerechten Lebensraum sieht der Forstwissenschaftler in der Schaffung von Ruhezonen, in denen das Rotwild nicht gejagt werden dürfe.

Dass seit vielen Jahren nur diskutiert, aber nichts getan werde, kritisierte auch Professor Sven Herzog. Der Wildbiologe von der TU Dresden forderte, dass das Rotwild nicht auf Wiesen bejagt werde: „Dann habe ich im Wald ein Problem.“

Den vollständigen Artikel in der Freien Presse finden Sie hier.